Ein sang- und klangloser Abstieg

Mit einer knappen, aber logischen Niederlage verabschieden sich die Entlebucher aus der 2. Liga. Die Leistungen in der kurzen Rückrunde waren für den Klassenerhalt schlicht nicht gut genug.

 

Pascal Helfenstein

 

Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag in der 2. Liga versprach grosse Spannung, da im Auf- und Abstieg noch diverse Entscheide fallen mussten. Im Duell zwischen Emmen und Entlebuch ging es für die Gastgeber um den Auf- und für die Gäste um den Abstieg. Zum Start spürte man ein wenig die verhaltene Herangehensweise beider Teams. Entlebuch war bemüht, dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken und gleichzeitig die Abwehr nicht zu entblössen. Emmen wirkte derweil in der Verteidigung nicht so sattelfest, doch Entlebuch verpasste es, davon zu profitieren. In den ersten 30 Minuten fand das Spiel mehrheitlich im Mittelfeld statt, wobei keine der beiden Mannschaften eine klar dominierende Rolle einnehmen konnte. Erst gegen Ende der ersten Hälfte nahm das Spiel rasant an Fahrt auf. Einige Minuten vor der Pause scheiterte Lars Balmer zweimal vor dem gegnerischen Schlussmann und auch auf der anderen Seite musste sich Noah Unternährer gleich dreimal mit Händen und Füssen gegen Emmens Marc Koch wehren um das 0:0 halten zu können. Torlos verabschiedeten sich die Akteure dann in die Pause.

 

Entlebuch im Hintertreffen

Unverändert nahmen die Teams kurz darauf die zweite Hälfte in Angriff. In der 50. Spielminute lancierte Emmen einen Angriff über rechts und kam zu einem Eckball. Der Ball flog auf den ersten Pfosten, wo Saichun Krongrava mutterseelenalleine zum 1:0 einnicken konnte. Wie schon zuletzt liessen sich die Entlebucher bei einem Standard viel zu leicht erwischen. Zudem ärgerten sie sich masslos, da es den Eckball wohl nicht hätte geben dürfen, da unmittelbar zuvor ein gegnerisches Foulspiel vorlag doch ohne VAR blieb der Entscheid natürlich stehen. Die Farbsachen-Elf stand nun also definitiv mit dem Rücken zur Wand und eine Reaktion zwingend erforderlich, doch es schien nicht so, als ob man dazu in der Lage sein würde. Zu wenig positive Energie war auf dem Platz und auch auf der Entlebucher Bank zu sehen und es wollte auch keiner so richtig als Leader voran gehen, um die anderen mitzureissen.

 

Die 2. Liga Zeit läuft ab

Mit einem Doppelwechsel versuchte man für die letzten 20 Minuten noch einmal frischen Schwung reinzubringen doch auch dieses Unterfangen blieb mehrheitlich wirkungslos. Nach vorne passte einfach zu wenig zusammen. Zu langsam, zu kompliziert, zu wenig Spieler in der Offensivzone, Gründe dafür gab es viele und wenn dann der SC Emmen doch wieder einmal ein Geschenk verteilte, liess man auch diese Möglichkeiten ohne Torgefahr verstreichen. Emmen verpasste es derweil auch via Konter die definitive Entscheidung herbeizuführen. Einmal scheiterte Manuel Meier an Noah Unternährer und ein paar Minuten vor Schluss brachte Stefan Silva Borges den Ball nicht im leeren Tor unter. Die Zeit verrann und bereits stand man in der vierminütigen Nachspielzeit, die viel zu kurz angesetzt war, angesichts von sieben Wechseln, einer Trinkpause und mehreren Unterbrechungen infolge von Pflegen auf dem Platz, doch dies passte zur merkwürdigen Linie des Unparteiischen, die nicht immer über alle Zweifel erhaben war. Den Schlusspunkt in diesem Spiel setzte dann Manuel Emmenegger in der 92. Minute, als er einen Hammerschuss aus gut und gerne 30 Metern aufs Tor brachte und Emmens Schlussmann diesen in extremis noch über die Latte lenken konnte. Kurz darauf war die Partie zu Ende und der Abstieg der Entlebucher besiegelt. Einziger Wermutstropfen auch ein Sieg im letzten Spiel hätte für den Ligaerhalt nicht gereicht.

 

Ein vermeidbarer Abstieg?

Die Gründe für das Scheitern sind mannigfaltig und nicht nur im letzten Spiel zu suchen. Sicherlich hätte man in der Vorrunde bereits den einen oder anderen Punkt mehr holen können, doch man erlebte zu viele Auf und Abs und kam nie in einen richtig guten Lauf. Weiter fehlte über die ganze Saison hinweg die offensive Durchschlagskraft. Mit 16 Toren in 13 Spielen steht man da ganz klar auf dem zweitletzten Platz in der Liga. Hauptsächlich hat man den möglichen Ligaerhalt aber in den letzten drei Spielen verpasst. Man war schlicht und einfach physisch und mental nicht bereit für die schwierige, aber machbare Aufgabe. Zahlreiche Verletzte vor und dann auch während der kurzen Rückrunde, viele Spieler, die nicht ihr mögliches Potential abrufen konnten, verpasste Chancen und verteilte Geschenke oder auch fehlender Leadership auf dem Platz, um nur ein paar Gründe zu nennen. So geht das Abenteuer 2. Liga für den FC Entlebuch bereits wieder zu Ende, wer weiss, wie lange man im Entlebuch wieder darauf warten muss.

 

 

Spieltelegramm

SC Emmen – FC Entlebuch 1:0 (0:0)

Feldbreite – 300 Zuschauer – SR Kabatas  – Tore – 50. 1:0 Saichun Krongrava

Entlebuch: Noah Unternährer, Michael Koch (83. Janik Portmann), Micha Schmid (69. Luca Fahrni), Patrick Wigger, Remo Wigger, Nicola Hofstetter, Marco Wigger, Ivo Thalmann (67. Damian Renggli), Jonas Setz (35. Adrian Wigger), Manuel Emmenegger, Lars Balmer